Page 19 - vhs-25-2-gesamt
P. 19

5  |        Seite    50 - 57   6  |        Seite    58 - 59  7  |        Seite    60 - 61  8  |        Seite    62 - 66

       Beruf, Wirtschaft,             Schulabschlüsse,              Berufliche                    Anhang
       EDV                            Grundbildung                  Weiterbildung


                                                                                                  Philosophisches Café

                                                     Von der Bedeutung der Tugenden
        Das Sprechen über Tugenden ist in unserem Alltag und unserer gegenwärtigen Welt aus der Mode gekommen. Aufrichtigkeit, Treue, Gelassenheit, Beson-
        nenheit, Anständigkeit, Sparsamkeit und so manch andere Tugend führen in einer von Extremen und schrillen Tönen beherrschten Realität nur mehr ein
        Schattendasein. Nun ist es aber gewiss nicht sicher, ob Tugenden auch heute noch eine wichtige Rolle zukommen sollte. Wenn die Tugenden wichtige Cha-
        raktereigenschaften benennen, die eine Person befähigen, das sittlich Gute und Richtige zu tun, haben Sie ihren Platz wohl in jeder Zeit und an jedem Ort.
        Möglicherweise verändern sie ihre Inhalte und Bestimmungen im Verlaufe der Geschichte. Und vielleicht kommen manchen Tugenden in anderen kulturel-
        len Räumen profundere Bedeutungen zu als hier in Mitteleuropa. Aber am Ende wird es vermutlich keine menschliche Gesellschaft geben, die auf den nach-
        haltigen Wert von Tugenden ganz und gar verzichten könnte. Zweifelsfrei stellen sie immer auch ein Ideal dar, das kein mit Fehlern und existentiellen Nöten
        beladenes menschliches Dasein, je ganz erreichen kann. Jedoch könnten sie als Korrektiv und Orientierungspunkte in einer zunehmend unübersichtlichen
        Welt auch heute noch eine wichtige Rolle für jede Einzelne und jeden Einzelnen von uns spielen.





















        Epikur: Die Tugend der Lust               Aristoteles: Tugend des Maßes             Seneca: Vom glücklichen Leben
        Nach Epikur, einem Schüler Platons, sind Tu-  Wenn Aristoteles, der große griechische Philo-  Nach Seneca, der der in der Antike sehr ver-
        genden nur dann erstrebenswert, wenn sie   soph der Antike, von Tugend (griechisch: Are-  breiteten Schule der ‚Stoa‘ angehörte, kann nur
        die Lust vergrößern. Aber was bedeutet für ihn   te) spricht, dann meint er eine vorzügliche und   ein glückliches Leben ein tugendhaftes Leben
        Lust? Sie sollte maßvoll sein und darf nicht mit   nachhaltige Haltung, die weitestgehend durch   sein. Wenn der Mensch mit sich selbst und der
        der ungezügelten Leidenschaft gleichgesetzt   Vernunft bestimmt ist. Eine solche tugendhaf-  Natur im Einklang ist, vermag er sich dem Glück
        werden. Denn nur, wer mit dem zufrieden ist,   te Haltung lässt sich erwerben oder durch Er-  und damit der Tugend anzunähern. Diese wer-
        was er hat, kann auf Dauer ein glückliches Le-  ziehung weitergeben. Aristoteles bestimmt   den behindert und durchkreuzt durch die unbe-
        ben führen. Das ständige Streben nach Macht,   die Tugenden gemäß einem Standpunkt in der   dachte Hingabe an Laster und Begierden, wel-
        Reichtum und Ansehen führt zum Unglück-   Mitte zwischen zwei Extremen, so wäre z.B. die   che die Maßlosigkeit fördern. Dies schließt nach
        lichsein. Voraussetzungen des Glücklichseins   Selbstbeherrschung, die zwischen Wollust und   Seneca nicht aus, dass der Mensch nach Reich-
        als ein lustvolles Leben sind die Freiheit von   Stumpfheit liegt, eine Tugend. Sie entspricht   tum streben darf. Dieser kann durch den Wei-
        Schmerz und die Ruhe der Seele.           einer maßvollen Haltung zwischen diesen bei-  sen durchaus tugendhaft verwendet werden.
                                                  den Extremen. Damit ist sie das ‚Beste‘, was ein
        Professor Alfred Hirsch                   Mensch für sich erreichen kann.           Professor Alfred Hirsch
        Sonntag, 07.09.2025            1500E                                                Sonntag, 07.12.2025            1502E
        11:15-13:00 Uhr                           Professor Alfred Hirsch                   11:15-13:00 Uhr
        7 €                                       Sonntag, 02.11.2025            1501E      7 €
        Bahnhofstraße 18a, Veranstaltungsraum     11:15-13:00 Uhr                           Bahnhofstraße 18a, Veranstaltungsraum
                                                  7 €
                                                  Bahnhofstraße 18a, Veranstaltungsraum







                                       Wir





                                       trainieren





                                       Demokratie!






                                    Wir trainieren für ein besseres Wir, ein besseres Miteinander, eine bessere Demokratie!
                                    Freie Plätze für unsere kostenlosen Trainingsstunden können hier angefragt werden:
                                    demokratie-fitness@hattingen.de

                                         Volkshochschule
                   vhs Hattingen  Telefon (0 23 24) 204-3511/ -3512 / -3513  Fax (0 23 24) 204 - 3509Fax (0 23 24) 204 - 3509  019
                                                                                                                             19

                    vhs Hattingen
                                     Telefon (0 23 24) 204-3511/ -3512 / -3513

                                         Hattingen
   14   15   16   17   18   19   20   21   22   23   24