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Philosophisches Café
Von der Bedeutung der Tugenden
Das Sprechen über Tugenden ist in unserem Alltag und unserer gegenwärtigen Welt aus der Mode gekommen. Aufrichtigkeit, Treue, Gelassenheit, Beson-
nenheit, Anständigkeit, Sparsamkeit und so manch andere Tugend führen in einer von Extremen und schrillen Tönen beherrschten Realität nur mehr ein
Schattendasein. Nun ist es aber gewiss nicht sicher, ob Tugenden auch heute noch eine wichtige Rolle zukommen sollte. Wenn die Tugenden wichtige Cha-
raktereigenschaften benennen, die eine Person befähigen, das sittlich Gute und Richtige zu tun, haben Sie ihren Platz wohl in jeder Zeit und an jedem Ort.
Möglicherweise verändern sie ihre Inhalte und Bestimmungen im Verlaufe der Geschichte. Und vielleicht kommen manchen Tugenden in anderen kulturel-
len Räumen profundere Bedeutungen zu als hier in Mitteleuropa. Aber am Ende wird es vermutlich keine menschliche Gesellschaft geben, die auf den nach-
haltigen Wert von Tugenden ganz und gar verzichten könnte. Zweifelsfrei stellen sie immer auch ein Ideal dar, das kein mit Fehlern und existentiellen Nöten
beladenes menschliches Dasein, je ganz erreichen kann. Jedoch könnten sie als Korrektiv und Orientierungspunkte in einer zunehmend unübersichtlichen
Welt auch heute noch eine wichtige Rolle für jede Einzelne und jeden Einzelnen von uns spielen.
Epikur: Die Tugend der Lust Aristoteles: Tugend des Maßes Seneca: Vom glücklichen Leben
Nach Epikur, einem Schüler Platons, sind Tu- Wenn Aristoteles, der große griechische Philo- Nach Seneca, der der in der Antike sehr ver-
genden nur dann erstrebenswert, wenn sie soph der Antike, von Tugend (griechisch: Are- breiteten Schule der ‚Stoa‘ angehörte, kann nur
die Lust vergrößern. Aber was bedeutet für ihn te) spricht, dann meint er eine vorzügliche und ein glückliches Leben ein tugendhaftes Leben
Lust? Sie sollte maßvoll sein und darf nicht mit nachhaltige Haltung, die weitestgehend durch sein. Wenn der Mensch mit sich selbst und der
der ungezügelten Leidenschaft gleichgesetzt Vernunft bestimmt ist. Eine solche tugendhaf- Natur im Einklang ist, vermag er sich dem Glück
werden. Denn nur, wer mit dem zufrieden ist, te Haltung lässt sich erwerben oder durch Er- und damit der Tugend anzunähern. Diese wer-
was er hat, kann auf Dauer ein glückliches Le- ziehung weitergeben. Aristoteles bestimmt den behindert und durchkreuzt durch die unbe-
ben führen. Das ständige Streben nach Macht, die Tugenden gemäß einem Standpunkt in der dachte Hingabe an Laster und Begierden, wel-
Reichtum und Ansehen führt zum Unglück- Mitte zwischen zwei Extremen, so wäre z.B. die che die Maßlosigkeit fördern. Dies schließt nach
lichsein. Voraussetzungen des Glücklichseins Selbstbeherrschung, die zwischen Wollust und Seneca nicht aus, dass der Mensch nach Reich-
als ein lustvolles Leben sind die Freiheit von Stumpfheit liegt, eine Tugend. Sie entspricht tum streben darf. Dieser kann durch den Wei-
Schmerz und die Ruhe der Seele. einer maßvollen Haltung zwischen diesen bei- sen durchaus tugendhaft verwendet werden.
den Extremen. Damit ist sie das ‚Beste‘, was ein
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