Picasso steht wie kein anderer Künstler für die Entwicklung der Kunst des 20. Jahrhunderts. Doch während sich seine Zeitgenossen - von Franz Marc über Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Emil Nolde, Otto Dix und George Grosz - an ihm rieben, interessierten Picasso selbst vor allem die Werke Albrecht Dürers, Lucas Cranachs und Matthias Grünewalds. Die gleichen alten Meister waren auch Kirchners Vorbilder. Ernst Ludwig Kirchner, Mitbegründer der Künstlergruppe „Brücke“, notierte in seinem Tagebuch 1925, dass ohne Zweifel Picasso der „eigenartigste und beste“ der ausstellenden Künstler (in einer Ausstellung in Zürich) sei.
Die in dem Vortrag thematisierte Ausstellung mit Werken von Picasso und Kirchner befasst sich mit den Verbindungen und Unterschieden in den Arbeiten dieser beiden Künstler. Dem Menschenbildnis haben sie sich teils mit ähnlichen, teils mit gegensätzlichen stilistischen Mitteln genähert und dabei Meisterwerke geschaffen.
Dr. Gaby Lepper-Mainzer ist promovierte Kunsthistorikerin und freischaffende Künstlerin. Mit ihrem Vortrag eröffnet sie den Zuhörer*innen einen inhaltlichen Zugang zur gleichnamigen Ausstellung im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster, die zwischen dem 26. September 2025 und 18. Januar 2026 zu sehen ist.